SoloAssist kognitiv

Die sogenannte minimal-invasive (videogestützte) Chirurgie wurde vor ca. 20 Jahren in die klinische Versorgung eingeführt. Diese neue Technik hat nachweislich zu einer gewaltigen Qualitätsverbesserung in der chirurgischen Behandlung von zahlreichen Erkrankungen geführt. Die Belastung der Patienten durch Schmerzen und die Einschränkung der körperlichen Integrität sowie die Verunstaltung durch Narben konnten in ganz erheblichem Ausmaß reduziert werden, während gleichzeitig die volkswirtschaftlichen Kosten durch die signifikante Reduktion der Krankenhausverweildauer und die Abkürzung der Arbeitsunfähigkeitszeiten spürbar gesenkt werden konnten.

Die offensichtlichen Vorteile der MIC machen es umso bedauerlicher, dass bis heute nur eine beschränkte Anzahl chirurgischer Krankheitsbilder minimal-invasiv behandelt werden kann. Dies ist auf mehrere immanente Limitationen der Technik zurückzuführen, die zwar sehr gut bekannt sind, aber bisher noch nicht befriedigend gelöst werden konnten. Ein prinzipielles Problem besteht in der „Trennung zwischen Sehen und Handeln“. Diese Formulierung beschreibt die Tatsache, dass der Chirurg bei der MIC nicht mehr wie in der offenen Chirurgie durch entsprechende Blickwendungen sein Sichtfeld im Operationsgebiet selbst bestimmen kann, sondern er ist notwendigerweise auf einen Assistenten angewiesen, der ihm die Kamera führt, die die Abbildung des Operationsgebiets erzeugt. Dadurch ergeben sich nicht selten Kooperationsprobleme, die letztendlich bisher noch nicht befriedigend gelöst werden konnten und auch dazu beigetragen haben, dass sich die MIC bisher nur unbefriedigend durchgesetzt hat.

Ziel des Projekts ist es daher, dem Chirurgen die Verfügung über sein Sichtfeld zurückzugeben. Mittels eines Eyetrackingsystems soll ein kognitives Kameranachführungssystem entwickelt werden, das dem Operateur ermöglicht, ohne Assistenz zu agieren und automatisch den Blicken des Operateurs folgt.


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