Minimal-invasive Chirurgie
Minimal-invasive Chirurgie (MIC) bezeichnet operative Eingriffe, bei denen dem Patienten nur kleinste Traumata (kleinste Verletzungen von Haut und Weichteilen) zugefügt werden. Diese Operationsmethode ist somit sehr viel schonender als konventionell durchgeführte Eingriffe und wird mit steigender Tendenz als Methode der Wahl eingesetzt.
Bei minimal-invasiven Eingriffen sind die Hautschnitte lediglich zwischen 0,3 bis 2 cm kurz. Durch diese Hautschnitte werden mit Hilfe von Führungsrohren – den so genannten Trokaren – Instrumente und eine Kamera (Laparoskop) in den Bauchraum gebracht. Mit diesen Instrumenten und dem Bild des Laparoskops, das auf einen Monitor übertragen wird, kann der Arzt diagonistizieren bzw. operieren. Die Vorteile, die daraus für den Patienten resultieren, sind erheblich. Die kleineren Verletzungen von Haut und Weichteilen erzeugen beim Patienten geringere Schmerzen nach der Operation. Zudem erholt sich der Patient schneller und ist früher in der Lage, das Krankenhausbett zu verlassen.
Aufgrund dieser Vorteile haben minimal-invasive Operationsmethoden in den vergangenen Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. So werden heutzutage deutschlandweit 80 % aller Gallenblasenentfernungen minimal-invasiv vorgenommen. Auch die Operationen bei Refluxkrankheit (chronisches Sodbrennen), Blinddarmentfernung oder Leistenbrüchen werden immer häufiger minimal-invasiv durchgeführt.
Auch generell steigt die Relevanz dieser Methodik immer weiter. So sind manche Diagnosen von Erkrankungen oder Operationen im Bauchraum, Untersuchungen von Tumorerkrankungen und Eingriffe in der Gynäkologie, Urologie und Kinderchirurgie ohne minimal-invasive Techniken nicht denkbar.
Die minimal-invasive Chirurgie und weitere innovative interventionelle Eingriffe, wie die Monoport-Chirurgie oder die narbenlose Operationstechnik („natural orifice transluminal endoscopy surgery“ NOTES,) wären ohne die moderne Medizintechnik nicht denkbar. Fortschritte sind nur dann möglich, wenn dem Chirurgen fortlaufend innovative Instrumente und Verfahren zur Verfügung gestellt werden.
