Geschichte des Instituts
Das Institut als Teil des Krankenhauses rechts der Isar
1875 | Das Krankenhaus rechts der Isar erhielt ein neues Leichenhaus. Die Sektionen wurden zunächst von den Abteilungsassistenten und dann von 1895 bis 1899 von Hermann Dürck, der damals Assistent und Privatdozent am Pathologischen Institut der Universität München (LMU) war, nebenamtlich durchgeführt. Die Operationspräparate wurden zur histologischen Untersuchung in das Pathologische Institut der LMU geschickt. |
1900 | Eugen Albrecht wurde hauptamtlicher Prosektor am Krankenhaus rechts der Isar. Unter Albrechts Leitung wurde ein kleines, aber für die damalige Zeit für alle Prosekturen vorbildliches Institut erbaut. Zum Institut gehörten ein Sektionssaal, eine Beisetzungskapelle, ein Mikroskopierraum sowie ein chemisches und ein bakteriologisches Laboratorium. Die Prosektur erhielt einen unterirdischen Verbindungsgang zum Krankenhauskomplex. |
1904 | Hans Schmaus wurde Prosektor im Krankenhaus rechts der Isar, nachdem Eugen Albrecht nach Frankfurt berufen wurde. |
1905 | Siegfried Oberndorfer übernahm nach dem Tod von Hans Schmaus die Leitung. Oberndorfer gilt heute aufgrund seiner späteren Tätigkeit in der Türkei als einer der Gründungsväter der dortigen Pathologie. |
1911 | Oberndorfer wurde an das Krankenhaus München-Schwabing berufen. Hermann Dürck wurde als sein Nachfolger erneut Prosektor am Klinikum rechts der Isar. |
1935 | Nach Dürck’s Emeritierung 1935 folgte ihm Eberhard von Praun, ein Schüler von Oberndorfer, als Leiter der Prosektur. 1939 lag die Zahl der histologisch untersuchten Operationspräparate bei 975. Von Praun wurde zu Beginn des zweiten Weltkrieges zum Kriegsdienst eingezogen, deshalb übernahm Hermann Dürck noch einmal kommissarisch die Leitung der Prosektur. Nach dem Tode Dürcks 1941 wurden die Sektionen und histologischen Untersuchungen bis zur Rückkehr von von Praun im Oktober 1945 im Pathologischen Institut der Universität München durchgeführt. |
1955 | Ludwig Burkhard wurde der Nachfolger von von Praun. Die Schwerpunkte seinerzeit lagen auf den Gebieten der klinischen Pathologie, Konstitutionspathologie, Entwicklungsstörungen und Knochenpathologie. |
Das Institut als Teil der Technischen Universität München | |
1967 | Unter dem Chirurgen Georg Maurer als Ärztlicher Direktor wurde das Klinikum rechts der Isar Universitätsklinikum der Technischen Universität München. Im Zuge dieser Entwicklung wurde das Institut für Pathologie als ein eigenständiger Lehrstuhl in die Technische Universität München integriert. |
1968 | Burkhard trat in den Ruhestand und Wolfgang Gössner wurde zum ersten Ordinarius für Pathologie und Direktor des Pathologischen Instituts der Technischen Universität München ernannt. Ein Schwerpunkt der Arbeiten des Instituts in dieser Zeit lag auf der Weiterentwicklung der Enzymhistochemie. |
1989 | Von 1989 bis 2015 war Heinz Höfler als Ordinarius für Pathologie und Direktor des Pathologischen Instituts der Technischen Universität München tätig. Unter seiner Leitung bezog das Institut im Jahr 1999 eines der modernsten Pathologiegebäude seiner Zeit am Campus des Klinikums rechts der Isar. Zu den Schwerpunkten Höflers gehörten die Tumorpathologie, die Einführung der molekularen Pathologie in die Routineanwendung, der Einsatz und die methodische Weiterentwicklung molekularpathologischer Analysen in der Forschung, sowie der Aufbau einer der ersten deutschen Biobanken. |
2005 | Die Pathologie der TUM wird zum ersten Mal deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditiert und somit eine hochwertige Qualität in der Diagnostik und ein standardisiertes Qualitätsmanagementsystem in allen beteiligten Prozessen bescheinigt. |
2015 | Wilko Weichert steht als Nachfolger von Heinz Höfler als Direktor dem Institut vor. Unter seiner Leitung liegt der Fokus des Institutes heute auf translationaler morphomolekularer Tumorpathologie. Neben einem weiteren Ausbau der Biobank, erfolgte die Gründung einer Abteilung für experimentelle komparative Pathologie und einer modernen diagnostischen Molekularpathologieeinheit. |
2021 | Das Institut führte die klinische digitale und computergestützte Pathologie ein. Damit wurde der Grundstein gelegt für Remotearbeit und Homeoffice für Pathologinnen und Pathologen. |
Quelle: L. Thorn. Die Geschichte der Pathologie in München. Bayerisches Ärzteblatt Nr. 2,3,4,5. Sonderdruck 1981; angepasst durch Karl-Friedrich Becker und Wilko Weichert.