Immunhistologie
Ärztliche Leitung:
OÄ PD Dr. Carolin Mogler
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Technische Leitung:
Frau ltd. MTA Petra Meyer
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Die Immunhistologie/Immunhistochemie (IHC) dient der Identifizierung und Darstellung bestimmter Proteine (in diesem Fall Antigene genannt) in Gewebeschnitten. Hierbei kommt die indirekte oder Zwei-Schritt-Methode zum Einsatz. Zunächst wird ein bestimmter Abschnitt des Antigens (sog. Epitop) mit einem spezifischen Antikörper markiert. An diesen Primärantikörper bindet in einem zweiten Schritt ein zweiter, mit einem enzymatischen Reportersystem gekoppelter Sekundärantikörper. Dadurch erhöht sich zum einen die Spezifität der Färbung und zum anderen auch die Sensitivität, da mehre Sekundärantikörper an einen Primärantikörper binden können. Die Visualisierung des Antigens erfolgt mittels unterschiedlicher Detektionssysteme, die in der Präzipitation eines braunen oder roten Farbstoffs resultieren. Zur Visualisierung der histologischen Strukturen schließt sich noch eine blaue Gegenfärbung mit Hämalaun an. Die Primärantikörper sind in der Regel Antikörper aus Maus oder Kaninchen, so dass der Sekundärantikörper jeweils gegen diese Spezies gerichtet ist.
Da das Ergebnis der IHC von verschiedenen Faktoren wie z.B. dem Fixierungszustand des Gewebes abhängen kann, ist es wichtig, die Reaktionen durch standardisierte Protokolle sowie durch das Mitführen von Kontrollgeweben zu gewährleisten. Eine Validierung wird zudem durch die regelmäßige Teilnahme an zertifizierten Ringversuchen erreicht.
Die Immunhistologie kommt ergänzend zu den herkömmlichen Färbungen (z.B. Hematoxylin und Eosin-Färbung) zum Einsatz, um eine differenzierte Aussage über die vorliegende Erkrankung treffen zu können. Insbesondere spielt sie eine große Rolle in der Tumordiagnostik. Anhand unterschiedlicher, Tumor-typischer Antigenmuster lässt sich so z.B. die Metastase einem bestimmten Primärtumor zuordnen. Verschiedene Zelltypen und Gewebe, und damit auch das Herkunftsgewebe von Tumoren, zeichnen sich durch spezifische (Glyko-)Proteine von Zellkern, Zytoplasma oder Zellmembran aus. Dazu gehören beispielsweise Zytokeratine, Intermediärfilamente, Hormone, Enzyme und Muzine, Proteine des Zellzyklus und membranständige Glykoproteine von Rezeptoren. Durch dieses Muster lassen sich auch morphologisch ähnliche und durch koventionelle histochemische Färbemethoden nicht unterscheidbare Tumoren zu einem hohen Prozentanteil voneinander abgegrenzen. Andere Einsatzgebiete der Immunhistologie schließen den Nachweis von Erregerproteinen (z.B. LMP des Epstein-Barr-Virus), den Nachweis therapeutischer Targets (z.B. Her2neu, PD-L1) sowie die Tumordifferenzierung (Proliferationsrate) ein.
Am Institut für Pathologie ist das immunhistologische Routinelabor mit vier Färbeautomaten ausgestattet, um täglich bis zu 240 immunhistochemische Untersuchungen durchführen zu können. Hierbei umfasst das Repertoire mehr als 200 Antikörper für die Routinediagnostik.