Klinikum rechts der Isar federführend bei neuer DFG-Forschergruppe


Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Forschergruppe des Klinikums rechts der Isar und der TU München mit drei Millionen Euro. Ziel der Gruppe „Single-Port-Technologie für gastroenterologische und viszeralchirurgische endoskopische Interventionen“ ist es, neue minimalinvasive Operationsmethoden zu entwickeln. Die erste Förderperiode läuft über drei Jahre.

Sprecher der Gruppe ist Prof. Alexander Meining, Oberarzt an der II. Medizinischen Klinik des Klinikums rechts der Isar. In der Forschergruppe arbeiten in enger Kooperation Gastroenterologen und Chirurgen mit Mikrotechnikern, Informatikern und Mechatronikern an neuen medizintechnischen Fragestellungen. Sie will endoskopisch-operative Eingriffe präziser, schneller und patientenschonender machen.

Hierzu sollen auf Basis eines bereits vorhandenen Systems, mit dem drei flexible Instrumente durch einen einzigen Port verwendet werden können, die Grundlagen für eine neuartige endoskopische Operationsplattform geschaffen werden. Dabei geht es um den Einsatz in verschiedenen Körperregionen, die Nutzung unterschiedlicher Instrumente sowie die Realisierung neuer, komplexer Prozeduren. Die Neuerungen werden dabei stets intensiv evaluiert.

Mit dem Konzept sollen die Eingriffe für die Patienten schonender und die Erholungszeit verkürzt werden. Sind bisher beispielsweise bei der Entfernung der Gallenblase drei Einstiche in die Bauchdecke erforderlich, soll in Zukunft ein Stich ausreichen. Dies funktioniert, indem über einen einzigen Arm mehrere, einzeln steuerbare Instrumente gebündelt werden. Der Zugangsweg bleibt somit der gleiche wie bei einer Standardendoskopie. Am Ziel des Eingriffs angelangt, können die gebündelten Instrumente jedoch unabhängig voneinander bewegt werden.

Prof. Hubertus Feußner, Oberarzt der Chirurgischen Klinik des Klinikums rechts der Isar und Leiter der maßgeblich am Projekt beteiligten Forschungsgruppe für minimal-invasive medizinische Innovationen (MITI), ist zuversichtlich: „Die bisherigen minimalinvasiven Operationsmethoden haben bereits dazu geführt, dass Patienten weitaus kleinere Einschnitte bei der jeweiligen OP in Kauf nehmen müssen als früher. Wenn wir nun das volle Potential dieser Methode erschließen können, indem wir flexible Manipulatoren und Instrumente zu leistungsfähigen Assistenzsystemen verknüpfen, können viele Eingriffe noch präziser und patientenschonender erfolgen.“

Prof. Meining, gleichzeitig Leiter der Endoskopie der II. Medizinischen Klinik, verspricht sich vor allem Impulse für die flexible Endoskopie des Magen-Darm-Trakts: „Durch die im Rahmen der Forschergruppe entwickelten Innovationen werden wir erstmals die Möglichkeit haben, über natürliche Körperöffnungen präzise und sicher chirurgische Eingriffe durchzuführen ohne dafür ein Skalpell in die Hand zu nehmen.“